Der Mittelspitz gilt als ausgeglichen und menschenbezogen

Spitze gibt es in den unterschiedlichsten Größen und Farben, dennoch haben sie Einiges gemein, wie etwa das dichte, langstehende Haarkleid. Der Mittelspitz ist einer der verschiedenen Spitzhunde und steht leider auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Haustierrassen. Mittelspitze existieren schon seit sehr langer Zeit, doch erst seit 1969 bestehen sie als anerkannte Varietät des Deutschen Spitzes.

Geschichte und Herkunft

Spitze beziehungsweise spitzähnliche Hunde sind wohl die ältesten Hunde schlechthin, und man nimmt an, dass es sie bereits in der Steinzeit gab. Eine, nicht zu haltende Theorie besagt, dass der heutige Spitz vom prähistorischen Haushund, dem Torfhund, abstamme, der erstmalig 1861 von einem Schweizer Zoologen beschrieben wurde. Er ähnelte dem Wolfsspitz.
Sicher jedoch ist, dass im Mittelalter Spitze im heutigen Deutschland von nahezu jeder Bevölkerungsschicht gehalten wurden, was ansonsten nicht üblich war. Die Bauern der damaligen Zeit bekamen die Erlaubnis von den Feudalherren, weil diese keine Angst haben mussten, dass Spitze ihnen die Jagd streitig machten, da Spitze nicht zur Jagd abzurichten sind.
Über viele Jahrhunderte hinweg wurden sie in Europa gehalten und gezüchtet. Ganz allmählich verbreitete sich ihr Vorkommen auch über andere Kontinente, und es entstanden Rassen wie der American Eskimo Dog oder der Japan Spitz.
Leider ging die Popularität hierzulande immer mehr zurück, und 2003 wurde der Mittelspitz gar zusammen mit dem Großspitz und dem Deutschen Pinscher auf die Rote Liste der vom Aussterben bedrohten Haustierrassen gesetzt.

Erscheinungsbild

Der Mittelspitz ist ein von der FCI anerkannter Rassehund und trägt die Standard-Nummer 97. Gemeinsam mit dem Wolfsspitz – auch Keeshond genannt -, dem Groß-, dem Klein- und dem Zwergspitz – ebenso bekannt unter Pomeranian – zählt er zur Gruppe 5, den Spitzen, sowie zur Sektion 4, den Europäischen Spitzen. Als sein Ursprungsland gilt Deutschland. Mittelspitze erreichen durchschnittlich ein Alter von 13 bis 15 Jahren. Diese Rassehunde sind etwa 30 bis 38 cm hoch und bringen dabei ein Gewicht von 6 bis 11 kg auf die Waage. Sie haben ein langes, sehr dichtes, üppiges, zweilagiges sowie abstehendes Fell. Auffallend ist dabei der beinahe mähnenartige Kragen am Hals. An den Hinterläufen finden sich die typischen lang behaarten Hosen. Pfoten, Ohren und Fang sind nur mit kurzem Haar versehen. Den Mittelspitz findet man in den Farben Weiß, Schwarz, Braun, Orange, Graugewolkt oder in den neueren Farben Creme, Creme-sable, Orange-sable, Black-and-tan und Schecken. Letztere haben Weiß als Grundfarbe vorgeschrieben. Die Flecken in den Farben Schwarz, Grau, Braun oder Orange müssen über den kompletten Körper verteilt sein. Wie alle anderen Spitze auch besitzt der Mittelspitz einen fuchsähnlichen Kopf mit kessen Augen und typischen spitzen, kleinen, eng stehenden Ohren. Der Körper ist beinahe quadratisch. Die buschige Rute trägt der Hund über dem Rücken fest anliegend gekringelt.

Wesen/Charakter des Mittelspitz

Der Mittelspitz ist von seinem Wesen her ein ausgeglichener Hund, der sehr menschenbezogen ist. Seinem Besitzer gegenüber ist er ein anhänglicher sowie treuer Weggefährte. Fremden gegenüber verhält er sich eher zurückhaltend. Mit anderen Hunden verträgt er sich in der Regel gut. Hunde dieser Rasse sind sehr anpassungsfähig, wachsam, recht lebhaft sowie aufmerksam. Ihr Bewegungsdrang ist hoch. Sie lassen sich relativ leicht erziehen, so dass sie durchaus auch in Anfängerhände gegeben werden können. Gerne wird ihnen nachgesagt, dass sie „Kläffer“, also extrem bellfreudig seien. Das stimmt so nicht, denn Mittelspitze, die permanent bellen, tun dies lediglich aufgrund schlechter Erziehung oder Haltung. Der Mittelspitz eignet sich hervorragend als Familienhund. Er ist gerne in der Nähe seiner Familie und sehnt sich nach Streicheleinheiten. Im Zwinger sollte er keinesfalls gehalten werden, vielmehr ist er der ideale Hund für Hundesport wie Agility, Turnierhundesport oder Obedience. Früher hielt man die Spitze hauptsächlich als Wachhunde in Handwerksbetrieben sowie in der Binnenschifffahrt oder auf Fuhrwerken. Heute ist er der ideale Haus-, Familien- und Wachhund, der sich zusammen mit seinen Besitzern „pudelwohl“ fühlt.

Auslauf/Pflege

Der Mittelspitz ist sehr bewegungsfreudig und genießt lange Spaziergänge, bei denen er sich so richtig austoben kann. Ideal ist, ihn in einem Haus mit Garten zu halten, wo er nach Herzenslust herumtollen kann. Aber auch in der Stadtwohnung ist er gut zu halten, wenn man ihm genügend Spaziergänge gewährt. Trotz des üppigen Haarkleides ist die Fellpflege bei dieser Rasse unproblematisch: Regelmäßiges Bürsten reicht.

Quelle: Hunde-fan.de